24. September 2025

Risikobeurteilung /gefährliche und beschwerliche Arbeiten bei Schwangerschaft

Lieber HR Cosmos

Mich treibt seit einer Weile das Thema der Schwangerschaft/Elternschaft um und mich würde interessieren, wie andere Unternehmen das Thema der Risikoanalyse / Analyse der gefährlichen oder beschwerlichen Arbeiten angegangen sind. Gemäss Art.63 ArG ist hierfür eine fachlich kompetente Person beizuziehen.

Wir sind ein kleines Unternehmen und haben uns an den diversen Merkblättern entlang gehangelt um entsprechende Leitlinien zu erstellen. Da es sich bei uns um Bürojobs mit Reisetätigkeit handelt, gibt es kaum Tätigkeiten die als beschwerlich gelten. Ist es ausreichend, wenn wir diese Analyse selbst vornehmen und für die wenigen kritischen Tätigkeiten zu ergreifende Massnahmen vorschlagen, oder sollte man hier eine externe Person zu Rate ziehen? Falls ja, wo findet man eine solche Person?

Besten Dank im Voraus & freundliche Grüsse

1 Antwort

Grüezi :-)

Ich kann wirklich gut nachvollziehen, wie mühsam und undurchsichtig das Thema Risikoanalyse rund um Schwangerschaft/Elternschaft manchmal ist – vor allem, wenn man einfach „alles richtig machen“ will, aber die Vorgaben auf den ersten Blick nach viel Aufwand klingen. Gerade als kleines Unternehmen mit Büro-Arbeitsplätzen.

Meine Erfahrung dazu – vielleicht hilft das auch anderen:

Bei KMU's habe ich mich ebenfalls an die bekannten Merkblätter von SECO und Suva gehalten und daraus eine eigene Leitlinie gezimmert. Für klassische Büroarbeit und normale Geschäftsreisen reicht das oft auch völlig aus, wenn alles gut dokumentiert ist (z.B. mit einer eigenen kleinen Checkliste oder Notiz zu jeder neuen Schwangerschaft).

Hauptsache, es steht irgendwo nachvollziehbar, wie ihr zur Einschätzung gekommen seid und dass ihr euch an die offiziellen Empfehlungen gehalten habt. Trotzdem gibt es ein paar Fälle, wo man lieber eine externe Fachperson beiziehen sollte und zwar auch schon bei Unsicherheiten:

  • Wenn auch nur der Verdacht auf besondere Risiken besteht (z.B. Umgang mit Gefahrstoffen, schweres Heben, spezielle Belastungen auf Dienstreisen, Labor- oder Werkstattarbeit etc.), ist die externe Beurteilung wirklich Pflicht.
  • Aber ganz ehrlich: Manchmal lohnt sich der externe Check auch einfach dann, wenn man sich selbst unsicher ist oder die Einschätzung gern bestätigt hätte. Das gibt euch rechtliche Sicherheit und signalisiert den Mitarbeitenden, dass ihr das Thema ernst nehmt und nicht einfach „abnickt“.

Kompetente Person:

Das sind zum Beispiel Arbeitsmediziner:innen, Betriebsärzt:innen oder Spezialist:innen für Arbeitssicherheit ...

Yvonne R.
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