29. März 2021

Gibt es in der Schweiz Modell für Ergebnisorientierung statt Arbeitszeit-/Anwesenheitskontrolle?

Spätestens mit Home-Office dürften sich vermutlich immer mehr Unternehmen die Frage stellen, in wie weit eine klassische Zeiterfassung, die vor allem Anwesenheit dokumentiert, noch zeitgemäss ist.

Ein Kunde von uns dazu vor über 10 Jahren schon überlegt, wie das machbar wäre:

Das ROWE-Modell (Results-Only Work Environment) war damals recht hipp, rechtlich aber kaum in der Schweiz umsetzbar.

Meine Frage: Gibt es mittlerweile alternative Arbeitszeitmodelle, die davon ausgehen, dass Arbeitgeber und Mitarbeitende nicht kontinuierlich voreinander geschützt werden müssen? Ich sehe hierfür in der klassischen Wirtschaft durchaus den Sinn.

Gerade in Organisationen, deren Führung vollständig auf die Mitarbeitenden verteilt ist, wird eine klassische Arbeitszeiterfassung aber immer weniger sinnvoll.

Ich bin daher um Modelle aber auch praktische Beispiele und rechtlichen Background hierzu sehr dankbar.

Herzliche Grüsse

Ralf

2 Antworten

Akzeptiert durch Author

Ein guter Denkanstoss Ralf!

Die Diskussion könnte länger werden...

Ich behaupte nun einfach ein paar Dinge (kann natürlich überprüft werden!):

a.) Von 5,087 Mio. CH-Erwerbstätigen (2020) waren 2,288 Mio. in Berufen, wo die Produktivität durch i.) Informatisierung und ii.) Digitale Transformation (engl. Digitization ≠ Digitalization) in den vergangenen 5 Jahren stark zugenommen hat und noch weiter zunehmen wird.

b.) Was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert (Peter Drucker?)

c.) In Industrie und Dienstleistungssektor gibt es Wertschöpfung nur, wenn der Kunde eine individuelle "tailor made"-Lösung erhält. Im Massengeschäft errodiert die Gewinnmarge rasch (Yochai Benkler, The Wealth of Networks: How Social Production Transforms Markets and Freedom, 2006 / Jeremy Rifkin: Nullgrenzkostengesellschaft, 2014).

Die Antwort auf dieses wirtschaftliche Narrativ war, dass viele Unternehmen ihre Informatik aktualisiert haben, die Hierarchien verflachten und so versuchten, "kundennäher" und "agiler" zu werden. Gleichzeitig ist der interdisziplinäre Austausch wichtiger geworden, denn in vielen Fällen lässt sich nur mit der Bewältigung komplexer Projekte noch wirklich Geld verdienen. Unternehmen, welche a.) eine stark hierarchische Kultur haben ...

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Ruth P.
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