22. März 2024

Ein Mitarbeiter verlässt uns nach fast 20 Jahren, wie können wir sein Wissen konservieren?

2 Antworten

Wenn organisationsspezifisches oder gar jobspezifisches Wissen verloren geht, kann das ein Risiko sein, sofern man dieses Wissen in der Gegenwart und in der Zukunft noch braucht. Es kann aber auch eine Chance sein, indem der Nachfolger - sofern dieser kein Quereinsteiger ist - eigenes, woanders erworbenes Wissen mitbringt, das vielleicht heute und morgen nützlicher sein wird als das bisherige.

Als erstes sollte man daher analysieren, welches Wissen verloren geht und was davon man eigentlich gerne behalten würde. Nützlich ist es dabei, die verschiedenen Wissensgebiete zu unterscheiden, beispielsweise wie folgt (diese Aufzählung ist weder abschliessend noch sind die einzelnen Punkte unabhängig voneinander):

  1. Explizites Wissen: Dies ist das Wissen, das leicht in formalen Dokumenten, Berichten, Handbüchern oder Datenbanken festgehalten werden kann. Es ist objektiv, leicht zu verbalisieren und zu übermitteln. Beispiele für explizites Wissen sind Anleitungen, Richtlinien, Protokolle und Datenbanken.
  2. Implizites Wissen: Im Gegensatz zum expliziten Wissen handelt es sich bei implizitem Wissen um informelles, schwer verbalisierbares Wissen, das auf Erfahrung, Intuition, Einsichten und persönlichem Urteilsvermögen beruht. Es ist oft schwer zu dokumentieren und wird oft durch praktische Erfahrung erworben. Implizites Wissen umfasst Fähigkeiten, Handlungsmuster, Heuristiken und persönliche Einsichten.
  3. Technisches Wissen: Dies bezieht sich auf das spezifische Fachwissen, das für die Ausführung bestimmter Aufgaben oder Funktionen erforderlich ist. Es kann sich auf technische Fähigkeiten, Verfahren, Technologien, Produktkenntnisse oder Fachterminologie beziehen.
  4. Prozesswissen: Dies umfasst das Verständnis von Arbeitsabläufen, Prozessen, Richtlinien und Verfahren innerhalb des Unternehmens. Es beinhaltet das Wissen darüber, wie bestimmte Aufgaben oder Projekte durchgeführt werden, sowie das Verständnis für die Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Prozessen.
  5. Kunden- und Marktkenntnisse: Dies bezieht sich auf das Wissen über Kundenbedürfnisse, Marktsegmente, Wettbewerber und Branchentrends. Es umfasst Informationen über Kundenpräferenzen, Kaufverhalten, Marktentwicklungen und strategische Chancen.
  6. Organisationswissen: Dies bezieht sich auf das Verständnis der Unternehmenskultur, der Organisationsstruktur, der internen Politik und der Arbeitsweise des Unternehmens. Es umfasst auch das Wissen über wichtige Stakeholder, Entscheidungsprozesse und interne Ressourcen.
  7. Best Practices und Lessons Learned: Dies umfasst bewährte Verfahren, Erfolgsrezepte, Fehler und Erfahrungen aus der Vergangenheit, die dazu beitragen können, zukünftige Entscheidungen und Handlungen zu verbessern.

Hat man die Wissensgebiete eru...

Ronald B.
2 Bewertungen

Nach dem Steilpass von Ronald wird es schwer... ich versuche es trotzdem.

Nicht nur wenn Mitarbeitende gehen ist es extrem wichtig und sinnvoll die Arbeitsabläufe der einzelnen Mitarbeitenden in schriftlicher Form zu haben.

Hierzu habe ich mal vor langer Zeit eine Action List entwickelt. Siehe www.zhrc.ch Download, wo ein Muster in PDF vorliegt. Original ist es ein Excel.

Es geht im wesentlichen darum, dass man alle Tätigkeiten welche man macht notiert und diese in Bereiche (Monatlich, Quartal, Semester, Jahr) einträgt. Zudem weitere Angaben. Für die einzelnen Tätigkeiten erstellt man dann Arbeitsanweisungen, in welchen festgehalten ist, wer was wie wann machen muss. Sehr detailliert, so dass man die Arbeiten auch machen könnte, wenn man nicht 20 Jahre la...

Peter Z.
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